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Reis aus Brandenburg, Erdnüsse aus Bayern – Die Landwirtschaft der neuen Klimarealität

Die Landwirtschaft steht durch den Klimawandel vor gigantischen Umbrüchen. Erste Pioniere experimentieren mit Sorten aus Asien und Afrika. Ein Blick in die Zukunft unserer Ernährung.

Von Teresa Stiens 31.01.2025 - 04:00 Uhr

Deutsche Bauern können in die Zukunft reisen. Ein Landwirt aus dem Raum München kann sich in sein Auto setzen und 450 Kilometer nach Norditalien fahren. Temperaturen und Niederschlagsmuster, die er dort vorfindet, werden in einigen Jahrzehnten in seiner Heimatregion vorherrschen.

Zumindest wenn sich das aktuelle Emissionsmuster nicht ändert und der Klimawandel entsprechend voranschreitet. „Klimaanalogien“ nennen sich diese Szenarien, die auf wissenschaftlicher Forschung beruhen.

Wer in dieser Zukunft noch ertragreich Landwirtschaft betreiben will, muss sich anpassen. „Klimaresilienz stärken“ nennt das die EU-Kommission in ihrem kürzlich erschienenen landwirtschaftlichen Ausblick. Bauern müssen schon heute antizipieren, welche Produkte im Klima der Zukunft gedeihen können.

Denn die Landwirtschaft ist ein träges Geschäft. Den Anbau umzustellen kann mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Die Kommission drängt deshalb auf die Einführung neuer Sorten, die Verlagerung von Kulturen, die Änderung von Fruchtfolgen und eine stärkere Diversifizierung.

Einige Pioniere haben damit schon begonnen. Sie tüfteln an der Landwirtschaft der Zukunft und experimentieren mit Reis in Brandenburg, Erdnüssen in Bayern, Oliven in Nordfrankreich oder Tropenfrüchten in Sizilien. Ihre Projekte vermitteln eine Ahnung, wie stark sich der europäische Anbau in den kommenden Jahrzehnten verändern wird.

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